Der Strand

Hier kannst du einen schönen Ausritt im trockenen, oder auch im nassen machen.

[von innenhof]

Alex ritt langsam auf den Strand zu.

Linn hatte Alex schnell eingeholt.
Sag mal, wie heißt eigentlich dein Pferd? Und was ist es für eine Rasse?, fragte sie neugierig.

Alex lachte. Sie heißt Syjerra und ist ein Palomino. Zärtlich streichelte sie ihre Syjerra udn murmelte mein kleiner persönlicher Sellenklempner. Dann lachte sie wieder. Und deins?

Rapsoul ist ein Isländer. Der letzte aus der Zucht meiner Eltern, der in meinem Besitz ist ...
In Linns Hals bildete sich ein Kloß. Ihre Eltern. Sie vermisste sie so sehr. Und den Hof mit den ganzen Ponys. Die Fohlen und Jährlinge, die fröhlich über die Wiesen tollten, die Pferde, die für den Unterricht oder zum Training bereit gemacht wurden. Sie vermisste das rege Treiben, das immer auf dem Hof geherrscht hatte. Sie vermisste ihr gesamtes altes Leben.

Alles OK mit dir linda? Sie spürte das mit ihrer neuen Freundin etwas nicht passte.

Ja, alles bestens!
Linn schüttelte sich leicht und grinste Alex dann an.
Wo bleibt denn Hanna?, fragte sie und sah sich um. Rapsoul hielt auf ihren kaum bemerkbaren Befehl an.

Ich habe Rapsoul selbst aufgezogen und zugeritten. Wir können uns sogesagt über Gedanken verständigen!
Linn lachte amüsiert.
Nein, ich habe ihm nur beigebracht, auf Gewichtsverlagerungen zu reagieren. Würde ich runterfallen, würde er sofort stehenbleiben und sich nach mir umsehen.

Ach was, sie ist eine gute Reiterin. Und das hätten wir ja gesehen, der Hof ist ja noch in Sichtweite. Wahrscheinlich hat sie sich nur mit einer von den Neuen festgelabert.
Trotzdem blickte Linn mit zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn Richtung Heartland. Vielleicht war der Freundin ja doch etwas passiert. Aber das wollte sie gar nicht erst in Betracht ziehen. Nein, sie wollte einfach nur glauben, dass Hanna sich verlatschert hatte. Passierte ihr selbst - also Linda - ja auch öfters.

Sollen wir villeicht nachsehen? Mit einem Grinsen fügte sie hinzu: Wer als letzte bei heartland ist, hat verloren!

Linn lehnte sich nach vorne und schon preschte Rapsoul dahin. Seine lande Mähne wirbelte dem Mädchen ins Gesicht und sie musste lachen.
Wetten, ich bin schneller?!, rief sie ihrer Freundin zu. Soul lief Nase an Nase mit Syjerra. Dann schob er sich vor die Stute, eine halbe Pferdelänge.

He! Das ist ungerecht! Syjerra ist nämlich verdammr faul! Alex lachte und lehnte sich über den pferdehals. Los Syjerra! Du schaffst das! Syjerra gab ihr bestes, schaffte es aber niocht Rapsoul zu Überholen. Dafür verringerte sich der Abstand. Du wirst sehen! Falls wir einmal Ausdauer oder Western reiten, gewinn ich!

Falls!, rief Linn. Als erstes galoppierte sie auf den Hof. Sie setzte sich nach hinten und Rapsoul blieb mit einem eleganten Sliding Stop stehen.

Dieser Sliding Stop war beeindruckend, aber nichts gegen Westernreiterin Alex! Werden wir ja sehen! Sie trieb Syjerra noch weiter an, ritt genau hinter Rapsoul.

[von Strand zu Innenhof]

Hanna war hinter den beiden zum Strand geritten. Doch nach ungefähr 5 Metern hatte sie etwas entdeckt. Eine Muschel, die so schön war dass sie sie einfach sammeln musste. Hanna hatte schon immer eine schwäche für solche dinge gehabt, und hatte schon endlos viele selbstgebastelte ketten.
Sie war also abgestiegen, hatte Emi etwas zugeflüstert, und ihre Hose hochgekrempelt. Sie stapfte ein paar kleine Schritte ins kühle wasser rein, und holte die schöne Muschel die es ihr so angetan hatte.

Hey Mädels, schaut mal her was ich gefunden habe !!

rief sie den beiden auf sie zu gallopierenden zu. Sie hatte keine Ahnung ob diese sie gehört hatten aber egal. Sie sammelte noch zwei kleinere Muscheln, aus denen würde sie schöne Ohrringe basteln.

Alessa hatte sich Donaugold aus dem Stall geholt und seinen Führstrick zu Zügeln gebunden. Flink war sie auf seinen bloßen Rücken gesprungen und preschte nun mit ihm durch die Dünen, auf den Strand zu.
Niels sollte Heartland verlassen.
So schnell konnte sich alles wenden, so schnell wurde aus Gut Böse. Sie fing an zu weinen und hob den Kopf damit der starke Meereswind ihr die Tränen aus dem Gesicht blasen konnte.
Sie spürte die kräftigen Muskeln von Donaugold unter sich und begann sich zu entspannen, das Schluchzen nahm ab und sie setzte sich gerade hin. Gemeinsam mit Goldies Mähen wehten ihre Haare im Wind und sie preschten nun gemeinsam an der Wasserkante entlang, die Wellen leckten sich über die großen, gepflegten Hufe des Hengstes und er hatte Spaß daran ins Wasser hinein zu planschen.
Alessa musste lachen, und Donaugold schien zu spüren, dass es ihr nun besser ging, er schnaubte erfreut.
Aber damit waren die Probleme nicht aus der Welt...

Sie bemerkte wie Niels mit seiner Stute an ihre Seite kam, doch Alessa sagte nichts, zu groß war die Angst, dass sie wieder in Tränen ausbrechen würde. Zu groß war die Angst, dass ihr bester Freund noch einmal sagen würde, dass er weg gehen würde. Das würde ihr kleines Herz wahrscheinlich nicht aushalten.
Sie trieb Donaugold in einen schnellen, kräftigen Galopp und der Hengst donnerte dirchs Wasser. Das salzige Meerwasser spritzte bis auf ihren Körper und ihre Kleidung und sie denkte den Kopf an seinen Hals, damit er schneller war.
Für einen kurzen Moment sah sie zu Niels. Er war noch da.
Und dann wuede sie langsamer, gemächlich kam Goldie zum stehen.

Und da saß sie, nass bis auf die Knochen auf Donaus Rücken.
Wütende Tränen stiegen in ihr auf und vernebelten ihr die Sicht.
Genervt wischte sie sie weg und versuchte ruhig zu atmen.
Es gelang ihr nicht...

[weint]

[hanna, ich bin im Speiseraum und Linda ist abgemeldet.]