[Vom Stall]
Im Schritt ritten die drei, Zafir, Psitó und natürlich der Ara Felix, und bogen bald auf eine Querfeldeinstrecke ab. Nervös blickte sich das Mädchen um, zuckte zusamen, wenn ein Ast unter den Hufen der Stute zerbrach und war ein einziges Nervenbündel. Seitdem die Vorkommnisse eingedämmt waren, hatte sie überall Angst, mit einem gewaltsamen Übergriff rechnen zu müssen, was sie nur noch nervöser machte. Die Appaloosastute hingegen schien, wie sonst auch immer, die Ruhe selbst. Mit ruhigen Schritten lief sie über die langsam ruhiger werdenden Wege, bald darauf hörten sie nichts, außer der beruhigenden Stille. Langsam entspannte auch Zafir ein wenig und sie ließ die Zügel etwas lockerer, was Dacota mit einem dankbaren Schnauben zur Kentniss nahm. Das Tempo jedoch behielt sie bei und trug ihre Reiterin immer weiter in die wunderschöne Waldlandschaft. Bald hatten sie ein gutes Stück zurück gelegt und Zafir trieb die Stute nun zum Trab. Mit aufgestellten Ohren trabte die Stute an, wusste, was verlangt wurde und erneut war das Mädchen stolz darauf, solch eine wunderbar ruhige Stute zu besitzen. Die Bäume lichteten sich langsam und sie bogen auf einen Weg ab, der eine leichte Strecke auswies. Felix glitt mit weit gespreizten Flügeln über ihre Köpfe hinweg und mit einem sachten Druck der Schenkel galoppierte die Stute an. Allerdings war sie selbst bei diesem ruhig, trug Zafir sicher über die ersten zwei Hindernisse und genoss den Ausritt in vollen Zügen. Zu ihrer Rechten, hinter veeinzelten Bäumen sah sie ein großes, weit auslaufendes Feld, doch dieses ignorierte sie vorerst. Nun konzentrierte afir sich vollends auf die auftauchendne HIndernisse, verkürzte die Zügel ein wenig, ging mit dem Hals der Stute mit und saß sie danach aus. Das Gefühl des Fluges und das Flattern ihrer Haare ließ sie wieder zwölf Jahre alt sein und unbekümmert auf ihrer Stute durch den Wald reiten. Sie richtete sich auf, verlagerte das Gewicht und kurz darauf, mit dem Hauch eines Zügels wurde Psitó langsamer und lief schließlich Schritt. Zafir klopfte den Hals der Sute und diese warf schnaubend den Kopf in die Lüfte. Nun ließ das Mädchen die Zügel durchhängen und die rotbraun getigerte Stute streckte kurz ihren Kopf, schüttelte sich den Schopf aus dem Gesicht und trug Zafir wohlbesonnen weiter. Die Hindernisse kamen in immer größeren Abständen und somit wussten beide, wann sie antraben udn wann sie durchparieren könnten. Der Auritt entpuppte sich als entspannender, als gedacht. Liebevoll beugte sich Zafir nach vorn, schlang ihre Arme um den Hals der Stute und flüsterte leise, kaum verständlich
"Hab Dank, du liebes Wesen."
Liebe und Freundschaft klangen in ihren gewisperten Worten mit und Psitó schnaubte leise, als wolle sie antworten. Langsam trug sie ihre Reiterin, die wider aller Erfahrungen endlich einal entspannt hatte, die Wege zurück.